Im Juli 2019 war ich eine der Glücklichen, die die Gelegenheit bekommen haben am International Air Cadet Exchange in der Schweiz teilzunehmen. Meine Entscheidung teilnehmen zu wollen war im Februar relativ spontan entstanden. Ein Kollege erzählte mir von dem Programm und als ich hörte, dass die Cadets, die in die Schweiz gehen, mit dem Superpuma dorthin fliegen, war meine Entscheidung schon gefallen. Natürlich erzählte er mir auch noch von vielen weiteren tollen Programmpunkten, so dass mir die Entscheidung, mich zu bewerben nicht schwer fiel. Ich stellte mir den Austausch als eine einmalige Gelegenheit vor, etwas zu erleben, das einem im „normalen Leben“ nicht möglich wäre.

Diese Erwartungen wurden allerdings mit Abstand übertroffen. Das Programm war unglaublich vielfältig und jeder Tag war besser, als der zuvor. Man bekam Eindrücke in Vieles, das im direkten Bezug zur Luftfahrt steht. Dazu gehörte ein Besuch bei Pilatus (mit Rundflug in einer PC-12(!)), bei der Patrouille Suisse, Skyguide und Flüge mit verschiedenen Flugzeugen. Aber auch die nicht-fliegerische und kulturelle Seite fanden Berücksichtigung. Auch wenn sich das vielleicht zunächst, im Verglich zu den anderen Programmpunkten, relativ unspektakulär anhört, so war es das auf keinen Fall. Wann sonst hat man die Gelegenheit, direkt in einem Reaktorgebäude eines aktiven Kernkraftwerks zu stehen oder einen Gletscher und somit die Folgen des Klimawandels hautnah zu erleben.

Bei all diesen besonderen Ereignissen ist es natürlich schwer zu sagen, was meine persönlichen Highlights waren. Ich würde allerdings sagen, der Flug im Superpuma, über die Alpen, vorbei am Jungfraujoch und über all die schneebedeckten Berge und Täler, wird mir wohl für immer in Erinnerung bleiben, denn die Chance, diese beeindruckende Landschaft aus dieser Perspektive zu erleben, bietet sich kein weites Mal im Leben. Genauso beeindruckend war aber auch der Besuch bei der Patrouille Suisse. Zum einen wegen der imposanten Kampfjets (wir durften alle im Cockpit einer F-5 Platz nehmen) aber auch wegen der Piloten, die beeindruckende Leistungen mit ihren Flugzeugen erbringen und sich trotzdem die Zeit nahmen, uns alles über ihren Beruf und die Jets zu erzählen, als wäre es nichts Besonderes. Ich könnte noch seitenweise von all den tollen Programmpunkten erzählen, aber es ist unmöglich, alles in Worte zu fassen, was ich in diesen 16 Tagen erleben durfte.

Natürlich war ich während diesem Austausch nicht allein, mit mir waren zu der Zeit noch neun andere Cadets aus verschiedenen Ländern in der Schweiz. Vielleicht konnte man aus den Grundsätzen des IACE bereits herauslesen, dass es auch darum geht, Kontakte zu anderen Luftfahrtinteressierten aus der ganzen Welt zu knüpfen. Auch hier muss ich zugeben, dass meine Erwartungen noch übertroffen wurden. Ich hatte die Gelegenheit, neun einzigartige und zum Teil völlig verschiedene Charaktere kennenlernen zu dürfen. Wir alle haben uns in dieser Zeit angefreundet und ich hoffe, dass wir es noch viele Jahre schaffen in Kontakt zu bleiben und uns vielleicht sogar wiedersehen.

Abschließend möchte ich nur sagen, dass der IACE ein einzigartiges Erlebnis war, das ich niemals vergessen werde. Ich bin unendlich dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, teilzunehmen und empfehle Jedem, der die Chance hat, das gleiche zu tun.

– Tabea Eisenbarth 2018 –